Selbstgespräche sind nichts Ungewöhnliches.
Das kommt, die Seelen vieler Menschen sind geteilt, zweifach geteilt, oder auch mehr als zweimal geteilt.
Und der Leib ist das Gefährt der Seele, und also Träger aller Seelenteile.
Selbstgespräche sind also nichts Ungewöhnliches. Die Seelenteile reden miteinander. Das ist alles. Eremias also im Gespräch mit einem seiner sieben Seelenteile.

Eremias:
Manchmal sagen die Menschen, dass ihnen etwas unauslöschlich im Gedächtnis geblieben sei.
Sie meinen damit ein bedeutendes Gefühl, oder ein erschütterndes oder überwältigendes Erlebnis, welches sich tief ins Gedächtnis eingeprägt habe.
Ich frage mich, welches Gedächtnis damit gemeint sei?
Das des Hirns? Oder das des Leibes? Oder das der Seele?

Seelengedächtnis, ob es so etwas gibt? Was eigentlich ist ein Gedächtnis.
Mir fällt ein, dass ich die Menschen vom Gedächtnis einer Art habe sprechen hören, von einem genetisch verankerten Gedächtnis!
Die Tiere einer bestimmten Art haben gemeinschaftlich gelernt, und behalten, dieses oder jenes zu tun, oder zu lassen.
Dieser Lernprozess fand unter großen Verlusten statt, großem Leid und großem Sterben.
Es ist ein unbewusstes Gedächtnis. Es ist ein gemeinsames Gedächtnis. Jedes jetzt lebende Individuum profitiert davon.

Mit anderen Worten: Ich bin die Summe, ich bin das Resultat des Lebens und des Sterbens der anderen Menschen.
Ich folgere daraus: Dass es mich gibt, ist der Sinn des Lebens und des Sterbens meiner Vorfahren. Und ich sage dir, die Reihe der Vorfahren ist lang.
Sehr, sehr lang. Was daraus folgt?
Das ist einfach. Der Sinn meines Lebens und meines Sterbens besteht darin, dass aus mir ein Stück Zukunft werde.

Jene Wesen, welche da kommen werden, unsterbliche Wesen, ich helfe ihnen, das Licht der Welt zu erblicken.
Und ich bezahle dafür mit meinem Leben.

Unsterbliche Wesen? Ja, die Tibis, vielleicht werden es unsterbliche Wesen sein.

Schrei, Eremias, wenn dich der Schrei befreit!
Und Eremias tat, wie ihm geraten. Ein Schrei durchdrang die frühe Nacht. Und ein wenig, und eine Weile lang, wurde ihm leicht im Bauch.
Du lachst oder wunderst dich gar? Bauch, was hätte denn der Bauch damit zu tun?
Du solltest nicht lachen.
Es ist doch der Bauch, die Gegend der Magenkuhle, der Sitz der Seele. Dort tut es weh, dort wohnt die Seele, und nirgendwo sonst!

Biographisches B21

Vorbemerkung
Die Bilder einer langen Reise ist der Titel einer Reihe, welche aus etwa 60 bis vielleicht 70 Bänden besteht. Die Bände entsprechen den Räumen, in denen die Bilder untergebracht wurden.
Um zu vermeiden, dass ich in jedem Band meine biographischen Daten wiederhole, werde ich sie auszugsweise und so nach und nach in die einzelnen Bände einfügen.

Bilder vom Glück
Meine Kindheit zwischen 6 und 14 (etwa in den Jahren 1945 bis 1954) habe ich in ländlicher Umgebung südlich von Hamburg verbracht. Meckelfeld hieß das Dorf, in welchem ich groß wurde. Jetzt gehört dieses Dorf zum Einzugsgebiet Hamburgs.

Viele Bilder vom Glück stammen aus der Kindheit. Meckelfeld war noch ein Dorf. Es liegt an der Grenze zwischen Geest und Marsch. Es gab Wiesen und Weiden, Wäldern, Felder und Moore. Zur Elbe war es nicht weit.
Es war das Glück des Kindes in den Jahreszeiten, das Glück der Natur, der Sonne, des Regens, der Wolken und Winde.

Die Liebe zwischen Mann und Frau ist ein anderes Glück
Es ist sehr intensiv, sehr tief, eine Mischung aus reiner Biologie und einer Art Überhöhung.
Sieht man von der Biologie der Liebe ab, bleibt sie unverstanden. Es lohnt aber, darüber nachzudenken: Was verbirgt sich hinter der Liebe?
Wie weit reicht sie in die geistigen und physikalischen Wirklichkeiten dieser Welt hinein, und in die Vergangenheit.
Und dann: Was steht der Liebe bevor?
Wie wird sie sich entwickeln? Wird sie möglicherweise die Zukunft mitbestimmen?
Wie gesagt: Es lohnt, darüber nachzudenken.
Die Liebe zwischen Mann und Frau ist durchsetzt von Ungeduld, Wartezeiten, Untreue und Eifersucht und von Gewalt. Geistige und biologische Kräfte kämpfen miteinander und gegeneinander.

Es ist ein Kampf, welcher, im Grund genommen, nach festgelegten Regeln und Ritualen abläuft. Sie lassen sich analysieren und voraussagen.
Nichtsdestoweniger ist es ein Kampf, der bis zur Erschöpfung gehen und beide Teile für immer beschädigen kann.
Ist die Psyche der Kombattanten stark genug, erholen sie sich und das Leben geht weiter. Es kann aber Jahre dauern, und eine sporadisch intensive Erinnerung bleibt bis zum Lebensende.

Etwas zur Biographie
Ich bin Geologe, ich erwähnte es mehrfach. Studiert und promoviert habe ich an der Universität Hamburg, etwa in den Jahren etwa 1968 bis 1980.