Übers Jahr - Mignetten für Tag und Nacht

Vierundneunzig Haiku-Gedichte, die von je einem längeren Gedicht am Anfang und am Ende eingeschlossen, gerahmt sind. Entstanden sind sie über den Zeitraum eines Jahres. Als poetische Miniaturen können sie gut und gerne unterwegs auf dem Smartphone gelesen werden. Mögen sie gleich Samenkörnern, Blütenstaub im Alltag, fruchten, getreu dem Motto des Novalis, der seinen Fragmenten aus den Jahren 1797-1798 die Zeilen voranstellte: „Freunde, der Boden ist arm, wir müssen reichlichen Samen / Ausstreun, daß uns doch nur mäßige Ernten gedeihn.“

Klaus Bonn, geb. 1958, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Anglistik und Philosophie in Mainz. Er war Dozent für deutschsprachige Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Debrecen (Ungarn) und der Universität des Saarlandes. Derzeit ist er Lehrbeauftragter am Deutsch-Französischen Hochschulinstitut der HTW Saar und der VHS Saarbrücken, freier Autor und Übersetzer. Er publizierte u.a. zu Peter Handke, Georges-Arthur Goldschmidt und W.G. Sebald. Zuletzt erschienen "Handschaften - Chiromantische Lektüren" (2012) und zwei Übersetzungen aus dem Englischen von Henry David Thoreau, "Briefe an einen spirituellen Sucher" (2012) und die Reiseerzählung "Kap Cod" (2014), die er auch herausgegeben hat, sowie "Die Sinne von Walden" (2014) von Stanley Cavell. Darüber hinaus bespricht er regelmäßig neu veröffentlichte Titel für die Wiener Literaturzeitschrift "wespennest".