Interview mit Rebecca Michéle

Rebecca Michele Interview Cornwall historische Romane

1. Deine historischen Romane und Krimis spielen in der Regel in Großbritannien. Was fasziniert dich an dem Land?

Kurz gesagt: Einfach alles! Bereits seit meiner Kindheit habe ich alles, was ich über das Land in Erfahrung bringen konnte, wie ein Schwamm in mich aufgesogen. Als Jugendliche kam dann ein gesteigertes Interesse an der Historie hinzu. Seit ich 1984 das erste Mal meinen Fuß auf britischen Boden gesetzt habe, bin ich dem Land verfallen. Ich mag die Mentalität (wobei die je nach Region doch sehr unterschiedlich ist), besonders liebe ich die Küstenlandschaften, bevorzugt in Cornwall, die einsamen, kargen Moore, und ja, auch das Essen, denn die britische Küche ist besser als ihr Ruf. Mir gefällt die Gelassenheit, mit der die Engländer an die Dinge herangehen, eine gewisse Nonchalance und besonders deren ausgeprägte Höflichkeit und ihre Liebe zur Historie und zur Erhaltung historischen Stätten.

2. Wirkt sich deine Leidenschaft für die Insel noch auf andere Weise auf dein Leben aus?

Neben eigenen, regelmäßigen Urlauben in Großbritannien (mindestens zweimal jährlich) organisiere und leite ich Studienreisen auf die britischen Inseln. Es macht mir große Freude, anderen Menschen von meiner Liebe zu dem Land etwas weiterzugeben und ihnen all die wundervollen Orte und Plätze zu zeigen.
Konkret wird sich meine Leidenschaft dahingehend auswirken, dass ich plane, mir in naher Zukunft einen Zweitwohnsitz in Cornwall zu schaffen, um in einigen Jahren dauerhaft dort zu leben.

3. Was meinst du, was macht den Reiz an historischen Romanen aus?

Meine eigene Leidenschaft, mehr über vergangene Zeiten zu erfahren, wurde bereits im jugendlichen Alter durch das Lesen von historischen Romanen geweckt. Historische Fakten, Figuren und Ereignisse in spannende und unterhaltsame Geschichten verpackt – so macht es Spaß, etwas von und aus der Vergangenheit zu erfahren. Man lebt, liebt, lacht und weint mit den Figuren, kann sich in diese und in die Zeit, in der sie gelebt haben, hineinversetzen und bekommt einen anderen Blickwinkel auf die Vergangenheit.
Die meisten Leser lesen zur Entspannung Romane, wenn diese dann auf diese Art noch lehrreich sind, umso besser. Selbst, wenn man sich nicht alles merken kann, bzw. manchmal nicht erkennt, was ist Wahrheit, was Fiktion, so bleibt doch immer etwas im Hinterkopf hängen. Wie ich sin einem meiner aktuellen Romane schreibe: Man muss die Vergangenheit kennen und verstehen, um die Zukunft zu meistern.
Ich persönlich bin der Überzeugung, dass der historische Roman einen dauerhaften Platz auf dem Buchmarkt haben wird, auch wenn der Trend mal zu und mal abnimmt.

Vielen Dank, liebe Rebecca Michéle, für das tolle Interview!

27.09.2016

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