Der Erzähler von »Brief einer Unbekannten« ist ein bekannter Erfolgsautor und Lebemann. Als er von einer Bergtour nach Wien zurückkehrt, erhalt von einer Frau einen anonymen Brief. Der Brief enthält eine leidenschaftliche Lebensbeichte der offenbar im Sterben liegenden Frau. Sie ist seit Jahrzehnten in den Schriftsteller verliebt, ist ihm heimlich gefolgt und hat aus einer kurzen Affäre sogar ein Kind von ihm. Der Autor kann sich nur schemenhaft an die Frau erinnern.

Wie so oft bei Stefan Zweig geht es in »Brief einer Unbekannten« von 1922 um eine an Selbstzerstörung grenzende Leidenschaft. Stefan Zweig versteht es meisterhaft, starke Emotionen in eindringliche Worte zu übersetzen, die lange nachhallen.