Die Novelle "Grillen" suggeriert, da sie den Leser mit Du anspricht und ihm das Geschehen als Selbsterlebnis und eigene Gedanken vor Augen führt, dass er/sie die hier agierende Person sei, in deren Haut er/sie schlüpft.
Dadurch entsteht eine Resonanz, eine Wiedererinnerung an Momente, Empfindungen und Konflikte, die man so oder analog und oft insgeheim erlebt hat.
Sie haben mit der eigenen gedanklichen, körperlichen und seelischen Intimität zu tun, dem Doppelleben, das man innerlich führt, ohne es anderen zu erkennen zu geben, oft ohne es vor sich selbst zuzugeben, sei es in beruflichen Situationen, in Bekannt-, Freund- und Liebschaften. In dieser Novelle wird man durch Empathie und Staunen damit fertig.

Tom W.H.A. Sommerlatte studierte Chemie an der Freien und der Technischen Universität Berlin, der University of Rochester, New York, und der Université de Paris. Er war in dieser Zeit und während seiner ganzen beruflichen Laufbahn als Management Consultant bei einer internationalen Consultingfirma immer auch schriftstellerisch und als bildender Künstler tätig. Bei seiner Firma wurde ihm sukzessive die Führung der deutschen Niederlassung, dann die der europäischen Aktivitäten und schließlich die des weltweiten Consulting-Geschäfts anvertraut. Heute ist er Vorsitzender bzw. Mitglied verschiedener Aufsichts- und Beiräte.
Er hält eine Honorarprofessur auf dem Gebiet des Systemdesigns an der Universität Kassel und ist Mitglied der Künstlergruppe 50 Wiesbaden.