Das Taketori-Monogatari, die Erzählung vom Bambussammler, ist das früheste der bekannten japanischen Monogatari. Es entstand wohl am Beginn des 10 Jhdts. und beinhaltet die abenteuerlichen Reisen und Erlebnisse von fünf Prinzen und selbst einem japanischen Kaiser, die sich vergeblich um die Zuneigung einer seltsamen Schönen bemühen, die von einem Bambus sammelnden alten Mann in einem jungen Bambus aufgefunden wurde und in seiner und der alten Frau Obhut merkwürdig rasch aufwächst. Alle Welt wundert sich über die seltsame und ganz und gar nicht brave Schöne, die sich schließlich als ein nur kurzzeitig vom Mond auf die elende Welt verbanntes Wesen entpuppt und nach Ablauf ihrer Strafzeit dorthin zurückkehren muß.
Hochdramatisch von einer Mondarmee in fliegenden Wagen heimgeführt, hinterläßt die Prinzessin Kaguya-Hime eine sinnlos gewordene Welt und einen entsagenden Kaiser.

Horst Arnold-Kanamori (geb. 1952), Studium der Schulmusik, dann der Japanologie an der Freien Universität Berlin. Zuletzt tätig als Lehrer für Japanisch, Türkisch und Koreanisch am Sprachenzentrum der Universität Ulm. Zahlreiche Veröffentlichungen zur modernen und klassischen japanischen Sprache und Kultur.