Latouches Werk gehört zu den berüchtigtsten erotischen Romanen des 18. Jahrhunderts. Es entstand in der Zeit der Libertins, als begüterte Kreise ein freizügiges und luxuriöses Leben liebten und die Literatur jedes Tabu brach. Sex mit und zwischen Geistlichen, Mönchen wie Nonnen, ist hier an der Tagesordnung. Und je stärker Geistliche und Ärzte gegen die Masturbation wetterten, desto mehr wird sie in diesem Roman als stets vorhandenes Mittel zum Lustgewinn gefeiert.

Jean Charles Gervaise de Latouche wurde 1715 in Amiens, der Hauptstadt des späteren Département Somme, geboren. Von seinem Leben ist wenig bekannt; man weiß aber, dass er wegen seines libertinen Romans verfolgt wurde und nur durch Flucht der Verhaftung entgehen konnte. Er starb 1782 in Paris, wo er als Advokat lebte.