Interview mit Patricia Vandenberg

Patricia Vandenberg Interview Dr. Norden Im Sonnenwinkel Kelter Verlag

1. Die Serie „Dr. Norden“ ist ja wirklich ein Mammut-Werk: Mehr als 1500 Episoden, die Autorschaft liegt schon in der zweiten Generation. Auch deine anderen Serien sind echte Erfolgsschlager. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

In einer sich immer schneller drehenden Welt, in der Menschlichkeit und Empathie auf Kosten von Ruhm, Macht und Geld  gehen, sehnen sich viele Menschen und besonders Kranke nach besonderer Zuwendung.  Sie wünschen sich, als Gesamtheit mit all ihren Schmerzen, Ängsten und Sorgen wahrgenommen und nicht auf ihre Krankheit und  die Heilung der Symptome reduziert zu werden. Diese Sehnsucht stillen Ärzte wie Dr. Daniel Norden, seine Frau Fee und der gemeinsame Sohn Danny. Sie sind keine aalglatten Götter in Weiß, die nur auf Profit und Ruhm aus sind, sondern genauso menschlich und verletzlich wie ihre Patienten. Dementsprechend behandeln sie die Menschen, mit denen sie es zu tun haben, seien es nun Patienten oder deren Angehörige.
Ein weiterer Grund für den Erfolg liegt meiner Ansicht nach in der leichten Verständlichkeit und Verlässlichkeit der Geschichten. Die Reihe ist so aufgebaut, dass die Leserin/der Leser bei jeder Nummer ins Geschehen einsteigen kann. Für Stammleser sind die Hauptprotagonisten wie Familienmitglieder, manche geliebt, manche gehasst. Gleichzeitig kann die Leserin/der Leser darauf vertrauen, dass das Gute siegt und das Böse immer in Schach gehalten wird. Eine Sicherheit, die tröstlich ist angesichts der wachsenden Unsicherheit in unserer heutigen Welt.
 
2. Wie schaffst du es, nach so vielen Episoden den Überblick zu behalten und dazu immer neue Ideen zu entwickeln?
 
Für mich sind meine Protagonisten Familienmitglieder, die wachsen, älter werden, sich weiterentwickeln, neue Ideen haben, manche weiterverfolgen, andere verwerfen. Wie echte Menschen eben. Tatsächlich habe ich die meisten Entwicklungen meiner Figuren im Kopf, besondere Eckdaten in einer Personendatei abgespeichert. Neue Ideen entstehen oft während des Schreibprozesses. Weitere Inspiration bekomme ich aus eigenen Erlebnissen, der Familie, Tagespresse, von Filmen und Büchern, also vom Leben selbst.
 
3. In den Serien ist die Welt meist immer heile, so lieben es die Leser. Stört dich das schonmal?
 
Die Ansicht, dass es in den Serien immer nur um heile Welt geht, ist in meinen Augen schlichtweg falsch. Wäre das der Fall, würde ich meine Leser grenzenlos langweilen, da Geschichten nun mal von Spannung und Gegensätzen leben. Deshalb haben Bösewichte, Lügen und Intrigen in meinen Romanen genauso ihren (wichtigen) Platz wie Romantik und Liebe oder Krankheit und Trauer. Wichtig ist  Ausgewogenheit und ein Ende, das die Leser zufrieden zurücklässt.

Vielen Dank, liebe Patricia Vandenberg, für das tolle Interview!

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04.10.2016

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