Interview mit Hannes Nygaard
1. Du bist unglaublich produktiv. Wie sieht dein Alltag als Krimi-Autor aus?
Um das vorgegebene Pensum zu schaffen, muss der Arbeitstag strukturiert sein. Die Arbeit an einem Manuskript folgt einem festen Arbeitsplan, der einen kalkulierten ta?glichen Fortschritt vorsieht. Doch nicht nur das Manuskript, auch andere Aktivita?ten gilt es zu beru?cksichtigen. Neben der Kommunikation mit Lesern, Institutionen und anderen Kontakten und der Vorbereitung und Organisation von Lesungen nimmt die Recherche viel Raum und Zeit in Anspruch. Ich lege dabei viel Wert auf Authentizita?t und betreibe eine intensive Recherche vor Ort. Der Leser merkt sehr schnell, ob der Autor gru?ndlich gearbeitet hat.
2. Du lebst auf der Insel Nordstrand, deine Hinterm-Deich-Krimis spielen in einer a?hnlichen Umgebung. Vermischt sich da manchmal Fiktion und Realita?t?
Inhalt und Figuren sind grundsa?tzlich fiktiv. Ich lebe in einer der scho?nsten und reizvollsten Regionen, die man sich vorstellen kann – mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer. Die pitoreske Landschaft, das raue Klima und die von diesen Komponenten gepra?gten Menschen in der relativ du?nn besiedelten Region spielen in meinen Romanen eine entscheidende Rolle. Wenn der Leser diesen Rahmen fu?r die Handlung zwischen den Zeilen atmen kann – dann habe ich meine Arbeit erfolgreich verrichtet.
3. Worauf du?rfen wir uns als na?chsten von dir freuen?
Im Fru?hjahr 2017 mu?ssen sich die Husumer Ermittler einer aktuellen Problemstellung zuwenden. Entlang der Ku?ste steigt die Zahl der Haus- und Wohnungseinbru?che sprunghaft an. Eine ganze Region fu?rchtet sich vor der Dunkelheit. Aber nicht nur die zunehmende Ha?ufigkeit der Einbru?che, sondern vor allem die wachsende Brutalita?t der Ta?ter erschu?ttert die Menschen. Als bei einem Einbruch eines der Opfer vergewaltigt wird, sinnen die aufgebrachten Bu?rger auf Lynchjustiz. Zeit fu?r Große Ja?ger, das Heft des Handelns zu u?bernehmen.
Vielen Dank, lieber Hannes Nygaard, für das Interview!
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11.10.2016
