Interview mit Nicole Böhm

1. Deine „Chroniken der Seelenwächter“ haben unzählige Fans. Du bist aber erst über Umwege zum Schreiben gekommen. Wie ist die Entstehungsgeschichte hinter den „Chroniken“?

Es hat alles mit „Chroniken der Unterwelt“ von Cassandra Clare angefangen. Ich hatte ihre Trilogie 2010 das erste Mal gelesen und an einem Stück verschlungen. Als ich das Buch zugeklappte, hatte ich das Gefühl, dass ich mich von guten Freunden verabschiedete. Die Geschichte hat mich wirklich lange begleitet, da wusste ich, dass ich genau diese Emotionen auch in anderen hervorrufen will. Ich musste auch so eine packende Geschichte schreiben. Und so hat alles angefangen.

2. Du zeichnest die Cover der Episoden selbst. Wie gehst du vor?

Das ist unterschiedlich. Es gibt für einige meiner Charaktere echte Vorlagen, Jessamine zum Beispiel wird von Luiza Doll (einem Frankfurter Model) repräsentiert oder Skyler von Saskia Seifert (von Red Fairy Books). Mit den Models treffe ich mich und fotografiere sie in den Posen, wie ich mir die Charaktere vorstellen kann. Danach gehe ich mit dem Zeichenstift in Photoshop dran und male sie entsprechend um. Ich füge Special Effects ein, verändere auch mal die Kleidung oder gebe ihnen Waffen in die Hand. Bei den Charakteren, wo mir kein lebendes Vorbild zur Verfügung steht, ist meine Fantasie gefragt. Hierfür suche ich mir Referenzfotos von unterschiedlichen Gesichtern zusammen und male eine komplett neue Figur. Das ist wesentlich mehr Arbeit, macht aber genauso viel Spaß.

3. Mittlerweile bist du schon fast ein Star unter den Fantasy-Autoren. Wie fühlt sich das an?

Oh Gott, bin ich das? Es gibt ja sooooo viele wundervolle und erfolgreiche Fantasy-Autoren, insofern fühle mich natürlich sehr geschmeichelt. Ich liebe einfach, was ich tue, aber es geht bei der ganzen Schreiberei gar nicht um mich, sondern um die Geschichte und wie die Leser sie empfinden. Ich möchte so viele wie möglich abholen können und ihnen eine schöne Zeit bescheren, denn das ist das wertvollste Gut für mich. Wenn sich jemand hinsetzt und seine Stunden meinen Erzählungen widmet, dann ist das ein sehr großes Geschenk. Das möchte ich wertschätzen und das Beste liefern, was in mir steckt. Ich fühle einfach nur Dankbarkeit, dass ich diese Geschichte schreiben darf und sich immer mehr Menschen finden, denen sie gefällt.

Vielen Dank, liebe Nicole Böhm, für das Interview!

6.1.2017